AKTION - ZUSAMMEN GEGEN ANTISEMITISMUS
Ökumenisches Gütesiegel – Gemeinsam gegen AntisemitismusStarttag am 20.12.2022
„Wer eine Gesellschaft mit weniger Antisemitismus will, muss in Schulen aktiv werden“ heißt es in der Beschreibung des „Ökumenischen Gütesiegel gegen Antisemitismus für kirchliche Schulen der Sekundarstufen“*. Initiiert wurde es von der „Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen“ und der „Schulstiftung im Bistum Osnabrück“.
Der oben zitierte Satz aus der Begründung des Gütesiegels untermauert die Motivation, mit der wir uns, als Johannesschule Meppen, für das Gütesiegel bewerben. Wir möchten ein gutes, tolerantes Miteinander der Kulturen und Religionen leben.
Am Dienstag, den 20.12.2022 stiegen wir mit der gesamten Schulgemeinschaft in die Thematik des Gütesiegels ein. Den höheren Jahrgängen sollte dieser Tag dazu dienen, diese Thematik zu vertiefen.
Folgende Aktionen standen auf dem Programm:
Für die Jahrgänge 5 und 6 ein Sozial-Training mit Herrn Wandrey und ein Training zum Thema „Toleranz und Anderssein“, das unsere Schulsozialarbeit durchführte.
Weitere Klassen dieser Jahrgänge besuchten die jüdische Schule in Lingen.
Die Jahrgänge 7 bis 10 sahen sich in unserer Aula das Theaterstück „Ich.Anne“ des Leipziger Schul- und Tourneetheaters an.
Jede Klasse nahm an einer der genannten Aktionen teil. Im Klassenverband fand die thematische Aufarbeitung statt.
Wir erhoffen uns von diesem Tag und der Umsetzung der Vorgaben zum „Gütesiegel gegen Antisemitismus“ eine Sensibilisierung besonders im Umgang mit antisemitischen Auffälligkeiten und insgesamt dem respektvollen Umgang miteinander.
*Die Vorgaben zum Erreichen des Gütesiegels und dessen Beschreibung finden Sie auf dieser Homepage.
Theateraufführung „Ich. Anne“ des Leipziger Schul- und Tourneetheaters
Die Klassen 7 bis 10 haben in der Schul-Aula die Theateraufführung „Ich. Anne“ des Leipziger Schul- und Tourneetheaters gesehen, die an unsere Schule kam. Die Theatergruppe besteht aus zwei Schauspieler:innen und einer Person, die für Soundeffekte verantwortlich war.
In dem Stück ging es darum, wie Anne Frank in der Zeit des Zweiten Weltkrieges gelebt hat. Das jüdische Mädchen lebte mit ihren Eltern, ihrer Schwester, einer weiteren Familie von drei Personen und einem Zahnarzt in einem Haus hinter der Fabrik von Annes Vater in Amsterdam. Sie mussten dorthin fliehen, weil sie von den Nazis verfolgt wurden.
In dem Haus haben sie 761 Tage gelebt, bis sie verraten wurden. Nachdem ihr Versteck aufgeflogen war, wurden sie in ein Konzentrationslager gebracht. Dort sind sie alle an einer Krankheit verstorben, bis auf Annes Vater Otto Frank. Otto Frank hat Annes Tagebuch, welches sie in der Zeit im Versteck geschrieben hat, nach dem Krieg veröffentlicht.
Stolpersteine
Drei Klassen der Johannesschule einen Stolperstein-Rundgang durch die Meppener Innenstadt. Man traf sich zunächst mit Otto Quaing (Initiativkreis Meppener Stolpersteine) am jüdischen Gedenkstein vor der Johannesschule. Wenige Meter von diesem Gedenkstein entfernt stand einst im Nagelshof die Meppener Synagoge. So erfuhren die Schüler:innen von der Zerstörung des jüdischen Gotteshauses durch die Nationalsozialisten. Beim weiteren Spazieren erreichte man verschiedene Stolpersteine. Diese erinnern an die Wohnorte vieler Meppener Bürger:innen, an deren Lebensdaten, sowie die Deportation in Konzentrationslager. Nachdem die Informationen der Stolpersteine durch unsere Schüler:innen vorgelesen wurden, erläuterte Herr Quaing die Idee, die hinter den Stolpersteinen steckt: Man beugt sich, um die Texte auf den Steinen lesen zu können und verneigt sich dadurch automatisch vor den Opfern des Holocaust. Durch die Stolpersteine und die damit verbundene Verbeugung wird Geschichte lebendig gehalten. Den Schüler:innen konnte so bewusst gemacht werden, dass der mit dem Nationalsozialismus verbundene Holocaust nicht in Vergessenheit geraten darf.