Klangvoll der Pandemie getrotztEnorme Spielfreude beim Abschlusskonzert der Johannesschule

„Lange haben wir darauf gewartet, heute können wir nach langer Zeit endlich wieder für Sie spielen.“ So hieß es am Abend des vorletzten Schultages auf dem Schulhof der Johannesschule. Musikklassen und Schulbands, seit vielen Jahren Stolz und Aushängeschild der Johannesschule, hatten zum Schuljahresende zu einem Konzert geladen. Dieses fand anders als üblich nicht in der Aula der Schule statt. Schließlich ist sowohl das Musizieren großer Gruppen als auch die Durchführung von Veranstaltungen derzeit in geschlossenen Räumen nur stark eingeschränkt möglich.

Vor dem Schulgebäude aufgereiht bildeten die bis zu 28 Musikerinnen und Musiker jeder einzelnen Gruppe nun ein imposantes Bild. Ausreichend Platz und beste Sicht bot sich auf dem Schulhof somit auch für die knapp 200 Zuschauer, die sich unter Corona-Schutzbedingungen auf dem Schulhof eingefunden hatten.

Als „Fanfare“ zum Auftakt erklang das Stück Filibuster´s Music, mit dem die Musikklasse 5b ihr gelungenes Debüt eröffnete. Das spannungsgeladene Bläserthema machte neugierig auf mehr. Der folgende „Corona-Sommer-Weihnachtsblues“ schilderte den nunmehr seit Monaten gehegten Wunsch, endlich vor Publikum aufzutreten. Hier wurde zum ersten Mal im Publikum mitgeklatscht. Nach Joe Cockers Klassiker „Unchain my heart“ übergaben sie die Bühne an die Musikklasse des Jahrgangs 6. Für sie war es nicht der erste Auftritt. Dennoch hatte natürlich auch diese Gruppe eine lange Zwangspause hinter sich, die sie offensichtlich inzwischen wieder gut überwunden hatte. Nach dem Reinigen und Desinfizieren von Instrumenten und Mikrofonen klangen Evergreens wie „Sweet Home Chicago“ oder „Dancing in the dark“ über den Schulhof. Das Publikum dankte es mit reichhaltigem Applaus. Anschließend folgte die Klasse 7b mit starker Power. Die Bläser der Klasse schafften es gut, ohne technische Hilfsmittel neben ihren elektrisch verstärkten Bandkollegen zu bestehen. Und so klangen ihre Bearbeitungen des Mission-Impossible-Themas oder des Funk-Songs „Word Up“ kraftvoll und dynamisch. Es folgte eine der Schulbands der Johannesschule. Mit kleinerer Besetzung und großem Engagement bereiteten sie den Weg für den Höhepunkt des Abends: Die Musikklasse 8b beendete ihren Kurs mit ihrem Abschlusskonzert. Hier wurde deutlich, welche musikalische Bandbreite in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde: Zwischen dem melancholisch-souligen „One call away“ und dem Party-Hip-Hop-Knaller „Türlich, türlich“ zeigten sich besonders unterschiedliche Schattierungen, die in Besetzung mit Band, Holz- und Blechbläsern immer wie aus einem Guss erschienen. Besonders überzeugende gesangliche Leistungen komplettierten den Sound der achten Klasse und führten zum Wunsch nach mehreren Zugaben, der natürlich freudig erfüllt wurde.

Schulleiter Alexander Willeke stellte fest: „Mit einem gewissen Vorbereitungsaufwand ist unser Schulhof als Konzertarena bestens geeignet.“ Dies bestätigte sich am Ende der Veranstaltung: Als die letzten Zuschauer nach knapp zwei Stunden das Schulgelände verließen, hörte man hinter der einen oder anderen Maske noch gepfiffene Melodien aus dem Konzertprogramm. Die Akteure freute dieses Zeichen, welche positive Wirkung Musik besonders in der jetzigen Zeit haben kann.




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